Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

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Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

Bahn AG: Kein Gedenken auf dem Hamburger Hauptbahnhof

Kontroverse um den „Zug der Erinnerung“ eskaliert

Erhängt am Bullenhuser Damm in Hamburg:
Georges-André Kohn aus Paris

HAMBURG - Auf dem Hamburger Hauptbahnhof steht kein Bahnsteig für das Gedenken an die deportierten Kinder und Jugendlichen der NS-Zeit zur Verfügung. Dies hat die Bahn AG dem „Zug der Erinnerung“ mitgeteilt, der am Ostermontag nach Hamburg einlaufen soll. In den Ausstellungswagen des Zuges, der seit mehreren Monaten durch Deutschland fährt, wird an die in der Hansestadt erhängten Kinder vom Bullenhuser Damm und an Zehntausende andere Jugendliche erinnert. Sie waren mit der „Deutschen Reichsbahn“ in die Vernichtungslager verschleppt worden und kehrten nicht zurück.

Für Hamburg ist ein sechstägiger Zugaufenthalt geplant. Am Montag bestätigte die DB AG, daß der Hamburger Hauptbahnhof für das geplante Gedenken gesperrt wird. Dafür seien „bahnbetriebliche“ Gründe maßgebend, um die planmäßige Ordnung des Zugverkehrs aufrecht zu erhalten.

Auch Ausweichbahnhöfe im Stadtgebiet stünden entweder gar nicht oder nur stundenweise zur Verfügung, teilt die Bahn AG mit. Sie bietet ein Abstellgleis in Hamburg-Altona an, das in den Kernzeiten des Besucherinteresses ebenfalls gesperrt wird. Dort dürfe der „Zug der Erinnerung“ seine Gedenkausstellung um 10 Uhr eröffnen. Ab 15.00 Uhr müsse der Zug „abgeräumt“ werden, verfügt die Bahn AG.

Bereits am vergangenen Samstag hatte die DB AG angeordnet, den „Zug der Erinnerung“ aus dem Kölner Hauptbahnhof zu entfernen, wo er mehrere Tage Station machte. Wegen des nicht mehr zu bewältigenden Besucherandrangs (7.000 in Köln, bundesweit 140.000) hatte die Bürgerinitiative um eine Verlängerung der Standzeiten gebeten. Diese Bitte wurde abgewiesen.

Die DB AG verlangt für das Gedenken im „Zug der Erinnerung“ stündlich 45,00 Euro, für das Standgleis stündlich 5,00 Euro, für einen Stromanschluss (ohne Stromverbrauch) bis zu 945,00 Euro und für den gefahrenen Streckenkilometer rund 3,50 Euro. Für die Anfahrt und den Aufenthalt in Hamburg muss die Bürgerinitiative über 6.000,00 Euro an DB-Kosten aufbringen. Der Gesamtbetrag, den die DB AG für das bundesweite Gedenken berechnet, wird auf 110 Tausend Euro kalkuliert. Die DB AG hat Bitten um Stundung der Gelder abgelehnt.

Der „Zug der Erinnerung“ soll am 8. Mai in der Gedenkstätte Auschwitz eintreffen. Auf der letzten Etappe wird er von Vertretern zahlreicher internationaler Medien begleitet werden.