Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:

Logo Landschaftsverband Rheinland

240 Tausend Besucher auf 70 Bahnhöfen

Der "Zug der Erinnerung" erreicht seinen Ausgangspunkt

Blumen für die Deportierten am "Zug der
Erinnerung"

MÜNSTER - Sieben Monate nach Fahrtbeginn hat der "Zug der Erinnerung" den Ausgangspunkt einer fast zehntausend Kilometer langen Reise erreicht. Wagen und Lok waren Ende Oktober 2007 in Münster auf die Schienen gesetzt und am 8. November auf dem Frankfurter Hauptbahnhof der Öffentlichkeit vorgestellt worden - gegen den Willen der Vorstandsetage des Bahn-Konzerns (Bahnchef Mehdorn: "Auf Bahnhöfen herrscht Hast und Eile. Es sind keine Orte für ein derart ernstes Thema wie den Holocaust. Es kann dort keine seriöse, tiefgehende Befassung mit solch einem Thema geben.") Auch das Bundesministerium für Verkehr verweigerte dem "Zug der Erinnerung" anfangs jegliche Unterstützung.

Trotz der enormen Widerstände und ohne gesichertes Budget fand das Projekt eine überwältigende Zustimmung, die sich von Bahnhof zu Bahnhof steigerte. Inzwischen wurden siebzig Stationen angefahren. Insgesamt 240.000 BesucherInnen gedachten bis heute der deportierten Kinder und Jugendlichen, zuletzt auf dem Hauptbahnhof Gütersloh. Fast überall gingen umfangreiche Begleitprogramme auf das örtliche Deportationsgeschehen ein: Schulklassen rekonstruierten Biografien der Verschleppten und stellten diese Dokumente dem "Zug der Erinnerung" zur Verfügung; Stadt- und Landesarchive ergänzten Ergebnisse ihrer jahrzehntelangen Ortsrecherchen - beispielhaft in Baden-Württemberg (Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart), in Niedersachsen (Hannover, Hildesheim), in Thüringen (Gotha, Erfurt), Sachsen (Leipzig, Dresden) und NRW (Dortmund, Bochum, Köln). Die große Medienaufmerksamkeit (über 400 Presse- und TV-Berichte) trug dazu bei, das Ziel des Projektes in erheblichem Umfang zu realisieren: den Opfern ihre Gesichter und ihre Würde zurück zu geben; die Täter bloß zu stellen und ihre fortwirkende Rassenideologie öffentlich zu verurteilen.

Anfragen aus vielen Städten, die der Zug bisher nicht anfahren konnte, legen eine Fortsetzung des Projekts nahe - für den Träger, eine kleine Bürgerinitiative, wäre die Weiterfahrt mit großen Herausforderungen verbunden. Über die Beratungen informieren wir.