Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen
In Kooperation mit:
Die NS-Deportationen und Massenmorde scheinen weit zurück zu liegen. Doch Zehntausende werden davon bis heute gepeinigt: die letzten überlebenden Opfer.
Mit persönlichen Berichten über ihre eigenen Erlebnisse können sie uns helfen, dem neuen Rassismus und Rechtsextremismus, dem Verleugnen und Relativieren entgegen zu treten. Aber auch unsere Hilfe wird dringend benötigt: In hohem Alter leiden die Überlebenden unter den materiellen und psychischen Spätfolgen der Verbrechen. Leider wird ihnen staatliche Unterstützung in zu geringem Ausmaß gegeben. Deswegen rufen wir dazu auf, zwischen den Nachkommen der NS-Zeit und den überlebenden Opfern einen Bund der Generationen zu schliessen.
Der Bund der Generationen wird besonders engagierte Jugendliche, aber auch Teilnehmer mittleren Alters mit den Zeugen der Verbrechen von Auschwitz zusammenführen. Bei den Treffen kommt es zu einer wechselseitigen Entlastung: Für die Überlebenden, weil sie die Erinnerung an Jüngere weiter geben und bei ihnen bewahrt wissen können; für die Jüngeren, weil der Zuspruch der Opfer befreiend sein kann, um Gefühle von Schuld und abstrakter Verpflichtung durch praktische Aufgaben zu ersetzen.
Zu den praktischen Aufgaben gehören Hilfs- und Sozialprojekte in Kooperation mit in- und ausländischen Opferorganisationen. Von gleichrangiger Bedeutung sind gemeinsam erarbeitete Handlungsanleitungen, um auf lokaler Ebene rassistischen und antisemitischen Aktivitäten erfolgreich entgegen zu treten.
Der Bund der Generationen wird in einem symbolischen Akt am "Zug
der Erinnerung" geschlossen, um das große Interesse der Öffentlichkeit
auf gesellschaftliche Vorbilder zu lenken.