Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen
In Kooperation mit:
Eine vierzigminütige Dokumentation der erweiterten Ausstellung, die gegenwärtig durch Deutschland fährt (Fahrplan), kann ab sofort als DVD geordert werden. Damit liegt nach monatelangen Vorbereitungen eine repräsentative Auswahl der Exponate im "Zug der Erinnerung" vor. Die DVD ersetzt einen Print-Katalog, der die Atmosphäre der Ausstellung nur unzureichend wieder geben könnte: Dokumentiert werden nicht nur die Exponate, sondern auch die Waggons, in denen sie sich befinden. Nach einer historischen Einleitung führt der Gang durch die Ausstellungswagen in einen Kartenraum, der das europaweite Deportationsgeschehen darstellt. Es reicht von Norwegen bis zum Mittelmeer. Es folgen zahlreiche Abteile, die Fotos und Dokumente der mit der "Reichsbahn" verschleppten Kinder und Jugendlichen zeigen. Die Biographien aus Deutschland werden durch Lebenszeugnisse ergänzt, die aus den Niederlanden, aus Dänemark, Italien, Polen oder der Sowjetunion überliefert sind. Ihnen gemeinsam ist eine knappe, oft nur lakonische Schilderung des letzten Weges. Exponate mit grausamen Motiven fehlen völlig. Auch die DVD hält sich an die Vorgaben der Ausstellungsmacher, die "statt entsetzlicher Bilder (...) Andenken" zeigen wollen, "die aus unseren Familienalben stammen könnten" (Die Ausstellung).
Im Täterbereich werden einige der Hauptschuldigen des deutschen Massenverbrechens vorgestellt. Besonderer Wert wurde auf die historischen Kontinuitäten gelegt: Ohne Bestrafung fürchten zu müssen, setzten zahlreiche Verbrecher ihre Karrieren in der Nachkriegszeit fort und nahmen einflussreiche Positionen bei der "Deutschen Bundesbahn" ein. In welchem Umfang der Einfluss der Täter bis heute weiter wirkt, zeigen Dokumente über das Geschichtsbild der jetzigen Bahn AG. Dazu gehört eine Sendung aus dem Internet-Kanal ("Bahn TV"), die mit NS-Propagandasequenzen operiert und die Massendeportationen durch Beschweigen leugnet. Die Bahn AG nahm diese Sendung erst aus dem Netz, als der "Zug der Erinnerung" darüber berichtete (Verdrängen, Vergessen, Verleugnen). Im Bereich "Spurensuche" vermittelt die DVD einen Eindruck von der Entschlossenheit zivilgesellschaftlicher Organisationen, das Gedenken zu bewahren und den Wiedergängern des NS-Systems den öffentlichen Raum streitig zu machen.
Die Exponate, darunter Ausschnitte aus Filmen und TV-Reportagen, werden durchgängig kommentiert, so dass eine erzählerische Einheit entsteht. Zusätzlich zur DVD mit einer Laufzeit von über 40 Minuten enthält die Dokumentation auch eine CD, die den Weg nachzeichnet, den der "Zug der Erinnerung" bisher zurück gelegt hat, darunter in den Bahnhöfen aufgezeichnete Hörfunkberichte, Interviews und programmatische Reden über ein Großverbrechen, das bis heute ungesühnt ist.
Die sehr kostspielige Produktion der DVD war nur möglich, weil die Bundeszentrale für politische Bildung einen Zuschuss gewährte. Mehrere Fotografen, Kameramänner und Filmproduzenten spendeten die ihnen zustehenden Honorare, die über 20 Tausend Euro betragen, um den "Zug der Erinnerung" zu unterstützen. DVD und CD können ab sofort bestellt werden und kommen jetzt zur Auslieferung. Bestellungen hier